„Liebe Eva! Ich habe lange das Grenzensetzen vermieden und umgangen…Es ist schwer für mich, meine Bedürfnisse, meine Wahrheit, meine Rechte und Ansichten zu vertreten, weil ich das Gefühl habe, dabei beängstigend zu wirken,…dafür abgelehnt und ausgeschlossen zu werden…ich habe dann das Gefühl nicht geliebt zu werden, als würde mir meine Selbstliebe nicht reichen ….Ich fühle mich da sehr gespalten, da ich einerseits ja liebevoll mit mir und den Menschen umgehen und v.a. eben auch geliebt werden will, andererseits aber überhaupt keine Lust habe, Kompromisse einzugehen, eingewickelt oder manipuliert zu werden…[ ]…“
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Liebe K.!
(Zuerst einmal eine recht „allgemein-theoretische“ Antwort,…bei der ich mich aber vorerst einmal nur auf die Konzepte vom „Grenzen-Setzen“ bzw. „Kompromiss-Eingehen“ bezogen hab’…weil allgemeiner Klärungsbedarf… …Weiteres folgt in der Fortsetzung…)
Danke für Deine Frage…die wieder einmal ein ganz wunderbar „großes“ Thema anspricht…!
Allerdings hast Du Dich in Deiner Beschreibung so allgemein(-relevant) ausgedrückt, dass es recht schwierig ist, darauf eine WESENtliche und spezifisch für DICH persönlich-relevante Antwort zu geben… (will heißen: Du hast eigentlich beschreiben, wie’s mensch eben großteils so geht… 😉 …)
Grundsätzlich müsste z.B.: einmal geklärt werden, was unter dem sogenannten „Grenzen-Setzen“ überhaupt verstanden wird…
Über das „Grenzen-Setzen“…
Ich selbst stehe dieser Begrifflichkeit sehr skeptisch gegenüber…nicht zuletzt auf Grund dessen, dass sie zwar häufig verwendet, aber selten KLAR definiert wird.
Letztlich geht es im Laufe Deines SELBST-Erkenntnis- und -Verwirklichungsprozess auch gar nicht darum, irgendwelche „Grenzen“ zu setzen…denn in dem EINEN, das DU BIST können diese stets nur weitere „Ein-Bildungen“ sein (…so wie alles ERSCHEINENDE stets eine (Ein-)Bildung des EINEN ist…)!
…DAS WAS IST = DU BIST ist unbegrenzt und ALL-EINS…„verbunden“ mit ALLEM in jedem Moment…
DIES zu erkennen ist freilich nicht gleichbedeutend damit, zum „Spielball des Schicksals“ zu werden oder in eine „Opfer-Rolle“ zu verfallen…!…vielmehr bedeutet es zu sehen, dass „Grenz-Ziehung“ in dem Maße „überflüssig“ und „illusorisch“ ist, in dem DU BIST, WER DU BIST…
Im konkreten (Er-)Leben steht mensch nun eben vor genau dieser Herausforderung: mit DEM EINS zu SEIN, der ICH BIN… (nur) DEM zu folgen, was durch sein Mensch-SEIN von dem EINEN gewollt wird…diesem EINEN WILLEN, der vom SELBST GEGEBEN wird zu „gehorchen“…und IHM gemäß zu leben…
DAFÜR ist es auf der Ebene des menschlichen Erlebens natürlich mitunter notwendig, diesen WILLEN „auszudrücken“, jedenfalls aber zu ihm zu „stehen“….für ihn zu „gehen“……und dies geschieht freilich auch im zwischenmenschlichen Kontakt, in der Begegnung mit den scheinbar „Anderen“ in der Beziehung zur „Welt“ – sowohl im Detail als auch im Allgemeinen…in jedem Moment…
HIER/JETZT darf gelernt werden, WAHRHaftig JA und NEIN zu sagen…!
GANZ an-zu-NEHMEN, was FÜR DICH ist…und ab-zu-geben, was NICHT DEM entspricht, was DURCH DICH GEWOLLT wird…
Über den „Kompromiss“…
Du verwendest u.a. auch den Begriff des „Kompromisses“…im Zusammenhang damit, dass Du von Dir meinst, wenig „kompromissbereit“ zu sein...und auch dabei handelt es sich um (Selbst-)Bilder, die der Klärung bedürfen…
Zu allererst ist hierbei interessant, dass der Begriff des „Kompromisses“ ursprünglich aus dem Bereich der Rechtssprechung stammt…also aus einem Kontext kommt, indem von einem grundlegender Konflikt, einem ursächlichen „Gegen-Einander“ ausgegangen wird…und somit sind auch die Wurzeln dieser Idee stark in einer (unbewussten) Trennungs-Bewusstheit verankert.(Ein „Kompromis“ meint in diesem Zusammenhang eine Übereinkunft, die dazu dient einen bestehenden Konflikt zu entschärfen, indem ein beidseitiger Verzicht auf bestimmte Forderung eingegangen wird.)
Diese kontextuelle Verbindung zeigt sich energetisch/athmosphärisch auch dadurch, wie bzw. wann der Begrff „Kompromiss“ überhaupt verwendet wird…: Sehr häufig wird mit den betreffenden Formulierungen, eigentlich gemeint, dass mensch nicht bereit ist, auf Ansprüüche oder Rechte zu verzichten, sich zu „verbiegen“, „klein-bei-zu-geben“, sich in einschränkender(!) Weise anzupassen etc…
Wenn man jedoch davon ausgeht, dass die Trennung zwischen (scheinbar) „Ich“ und (scheinbar) „Du“, das „Gegen-Einander“ der „Parteien“ und die dementsprechende Notwendigkeit, einen möglichst geringen Verlust zu erwirken, auf einer Illusion aufbauen…und die ihr zugrunde liegende Trennungs-Bewusstheit tatsächlich transzendiert werden kann und letztlich unausweichlich(!) zu erfahrbarer EINHEITs-Bewusstheit führt…dann ist es möglich, eine wahrhaft WEITERE Perspektive einzunehmen…und den Begriff des „Kompromisses“ umfassender zu beleuchten…
Dabei drängt sich zugleich eine WESENtliche Differenzierung auf: Einerseits kann gesehen werden, dass in dem EINEN, DAS IST stets und ausnahmslos ALLE (scheinbar voneinander getrennten) „Teilchen“ miteinander in „Übereinkunft“ existieren…ALLES „teilt“ sich diesen EINEN „Raum“…ALLES steht miteinander in „Austausch“ und „Verbindung“…ALLES ist dieses EINE in dem sich ALLES miteinander und DURCH einander entwickelt, entfaltet und erlebt…
ALLES ist „Beziehung in Übereinkunft“…
Jegiches Geschehen „in-der-(„inneren“ wie „äußeren“)-Welt“ ist „Beziehungs-Geschehen“…also ein Prozess, der sich dadurch entfaltet, dass scheinbar voneinander „getrennte Teile“ miteinander interagieren…und basiert AN SICH auf dem Prinzip des permanenten Austausches (…schon der einfach Vorgang des „Atmens“ zeigt dies sehr deutlich…)
In diesem Sinne kann man feststellen, dass „Kompromiss-„ im Sinne von „Übereinkunfts-Bereitschft“ ein essentieller, unabdingbarer WESENs-Aspekt dessen ist, WAS DU BIST – DU BIST: „Übereinkunft“ mit ALLEM, WAS IST…
Aber/und: diese WESENtliche und unbedingte „Übereinkunfts-Bereitschaft“ Deines SEINs basiert NICHT auf der Matrix des „Entweder/Oder“…!…sie dient nicht zur „Schadensbegrenzung“, ist nicht an die Idee des Mangels (z.B. an Ressourcen, Energie, Raum etc.) geknüpft, will nicht „mehr herausholen“ oder „gewinnen“…
Sie ist ein grundlegender Aspekt des EINEN LEBENs an sich…des EINEN, indem ALLES DA und ALLES EINS ist! Wenn Du erkennst, dass Du bereits seit jeher im Modus dieser „Übereinkunft“ lebst, ja, dass Deine gesamte SELBST-Entfaltung und -Erkenntnis auf diesem basalen WESENs-Aspekt beruht, dann stellt sich die Frage, worum es in DEINER Frage in WAHRHEIT geht… 😉
…und schon wird klar: das, was Du ansprichst, wenn Du davon schreibst, dass Du keinerlei Lust auf sogenannte „Kompromisse“ hast, ist in WAHRHEIT die vollkommen „natürliche“, „gott-gegebene“ und „gott-gewollte“ Ausrichtung, Dich mit nichts anderem „zufrieden-zu-geben“, als DEM, was nun eben durch DICH und für DICH – von DEM EINEN das DU BIST – gewollt wird!
DU BIST in keinem Moment dazu geschaffen, „kleiner“ zu sein als DU BIST,…Dich mit „weniger“ zu „begnügen“, „Frieden-zu-geben“, wenn Du nicht wahrhaft in FRIEDEN bist…oder weniger zu „wollen“ als es dem EINEN WILLEN entspricht…!
Der WILLE des EINEN, der DIR GEGEBEN ist, „führt“ Dich… in (die) LIEBE
An dieser Stelle gelangen wir an ein WESENtliches, das bereits zur Sprcache kam: den EINEN WILLEN; der Dir GEGEBEN ist um IHN zu erkennen und nach IHM zu leben…
In dem Maße, indem dabei gesehen wird, dass „Übereinkunft“ – im Sinne eines ununterbrochenen Zusammenspiels und Austausches ALLER scheinbaren „Teilchen“ des EINEN – UNBEDINGT IST……und dieses UNBEDINGTE Geschehen als solches natürlich auch „gewollt“ wird, kann auch realisiert werden, dass es keine „zusätzliche“, „Ich-gesteuerte“, „bemühte“, „richtig-machende“, „vernünftige“, etc…“Kompromiss-Bereitschaft“ braucht, um in Einklang mit DEM zu SEIN, WAS IST.
Vielmehr wird deutlich, dass es – wie stets – darum geht, „nur“ dem EINEN WILLEN zu folgen…und dabei mehr und mehr zu erfahren, dass dieser EINE WILLE niemals „im Gegensatz zu“ irgendeinem scheinbar „Anderen“ existiert…
ER ist DAS, was durch(!) DICH gewollt wird und mit ALLEM in ewiger, unbedingter „Übereinkunft“ steht…auch dann, wenn auf einer „oberflächlichen“ Ebene „Konflikte“, Polaritäten und Gegensätze ERSCHEINEN…!
Selbst diese scheinbaren „Schwierigkeiten“ sind letztlich eben Erscheinungs-FORMEN des EINEN…und DIENEN DIR auf dem „Weg“ zum SELBST…führen Dich dahin, Dich in ALLEN „Seiten“ und an ALLEN „Fronten“ (als) SELBST zu erkennen und zu er-LEBEN: ICH BIN DAS EINE in ALL DEM…
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Damit kommen wir zugleich zu der Thematik des „Sich-geliebt-Fühlen(-Wollen)s“…
In dem Maße, in dem erkannt und erLEBET wird, dass ES stets das EINE ist, das mit sich SELBST (auch) DURCH DICH im Prozess permanenten Austausches ist,…sich in stetiger, neu-geschaffener und sich wandelnder „Übereinkunft“ erfährt und in ALLEN scheinbaren Polen, Widersprüchen und Gegensätzen verwirklicht…in dem Maße wird ebenso erkannt und erLEBT, dass dieses Gesamt-Geschehen stets und unbedingt aus LIEBE entspringt…
D.h.: Du kannst HIER/JETZT konkret und lebendig erfahren, dass GENAU DAS, was Dir als WILLE gegeben ist, immer schon „geliebt“, immer schon „gewollt“ immer schon FÜR(!) ALLES war/ist und sein wird…und dass Dich die lebendige Verwirklichung dessen, was Dir GEGEBEN ist – als Dein ganz individuelles, konkretes Mensch-SEIN – niemals von „Anderen“ trennen kann!
In dem Maße, in dem Du erkennst, dass Du a priori(!) und BEDINGUNGSLOS „dazu-gehörst“…und somit unumstößlich IN LIEBE bist,… in dem Maße kannst Du jegliche Versuche der „überflüssigen“ Anpassung und „absichtsvollen“ Eingliederung als solche erkennen, mehr und mehr „aufgeben“ und Deine Dir GEGEBENE „Rolle“ in jedem Moment, frei und unzensiert verwirklichen – begleitet von der stets sich vertiefender Erfahrung UNBEDINGTER LIEBE für Dein SEIN…
…GENAU SO, wie Du HIER/JETZT als Mensch erscheinst…!
(Fortsetzung folgt…)
ALLES:LIEBE
EVA
HIER kannst Du ein kostenloses Erstgespräch mit mir vereinbaren…
PS.: Hier findest Du zwei Video-Blog-Beiträge, die sich ebenfalls mit der Frage nach „gelingender Abrenzung“ sowie dem Thema „Selbst-Verantwortung“ beschäftigen…:
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