„Liebe Eva! Vielen Dank für das hilfreiche Gespräch, in dem es darum ging, mit den diversen Aspekten meines Wesens EINS zu werden…! Heute frage ich mich: wenn es in mir eine Emotion oder Anteile gibt, die ich von meinen Eltern übernommen habe, geht es dann auch darum mit diesen Anteilen „Eins“ zu werden? Werden diese gleich angeschaut, wie jeder andere Aspekt in mir auch? In einem „Wie-fühle-ich-richtig“-Kurs ( 😉 ), den ich vor einigen Jahren besucht habe, ging es darum, diese „Fremd-Energien“ wieder zurück zu geben, was mir aber nie so recht gelungen ist…!?“
* * *
Liebe K.!
Vielen Dank für Deine Frage, die ein zentrales Thema des SELBST-Erkenntnisprozesses anspricht…und von vielen Missverständnissen begleitet ist.
Grundsätzlich IST ES nämlich eben EINS…das EINE – ICH BIN
D.h.: Letztlich und letzt-gültig gibt es KEINE Trennung zwischen „Ich“ und „Du“, zwischen „Hier“ und „Dort“, zwischen „Innen“ und „Außen“…
Konkret bedeutet das natürlich auch, dass es letztlich eben nur „EINEN MENSCHEN“ (bzw. EIN MENSCH-SEIN) gibt…und zu diesem EINEN (MENSCH-)SEIN gehören ALLE Aspekte die in dem EINEN nun eben „erscheinen“, auftauchen, erfahren werden und somit zu Bewusstheit kommen DURCH DICH…
D.h.: weiters:
DU BIST – ALLES – WAS IST!
…und in erster Linie eben auch ALLES, was scheinbar „in Dir“ auftaucht…
In dem Maße, in dem realisiert wird, dass es hier kein getrenntes(!!!) „Ich“ gibt, dass irgendeinen Aspekt des Mensch-Seins mehr oder weniger „besitzt“, dass in irgendeiner Weise mehr oder weniger von etwas „belastet“, „erfüllt“, „besetzt“, „betroffen“ etc. ist…in dem Maße, in dem realisiert wird, dass DAS WAS IST – gleichgültig, in welcher Form es erscheint – gleichgültig ob es ein scheinbar „positiver“ oder scheinbar „negativer“ Aspekt des Mensch-SEINs ist – in dem Maße, in dem realisiert wird, dass DAS – ALLES – von und aus dem EINEN kommt, das ICH BIN…in dem Maße kann erkannt werden, dass eben auch nichts davon „abgegeben“, „weg-geheilt“, oder „um-traszendiert“ werden muss…oder überhaupt werden könnte…!
…zugleich führt diese sich vertiefende Erkenntnis zur lebendigen Erfahrung von:
ICH BIN DAS – bedingungslos – EINS damit…UND: es ist in ORDNUNG so…ES liegt „in-der-Ordnung-der-Dinge“…“in-Gottes-Hand“…
…diese sich ausbreitende Bewusstheit wird zugleich von einer immer größeren Bereitschaft begleitet, wirklich, genau und detailliert „hinzusehen“…
…also KLAR zu erkennen:
– ICH BIN DAS
…und zwar: unbedingt-bedingungslos -also gleichgültig „Wo“ Es erscheint… im „Innen“ oder „Außen“..im „Ich“ oder im „Du“ etc…sowie unabhängig davon „Wie“ ES erscheint…also welche scheinbar „gute“ oder „schlechte“, „helle“ oder „dunkle“ FORM ES gerade annimmt…
– ES ist „in -Ordnung“
– d.h.: ES ist nicht nur „in-Ordnung“ im Sinne von: Es ist KEIN „Problem“; KEIN „Fehler“, KEIN „Störfaktor“ innerhalb des EINEN…sondern auch im Sinne von: ES besteht SELBST in (einer) /aus „Ordnung“…in diesem EINEN gibt es (eine) „Ordnung“…also Zusammanhänge, Verbindungen, Korrelationen, Wechselwirkungen etc..etc..
– SO ist ES – DAS bin ICH
…und zwar in dem Sinne, dass das „Schauen“ und die damit einhergehende SELBST-Erkenntnis nicht einfach an einem der oberen „Punkte“ gleichsam „stehenbleibt“… so in einer Haltung von: „Alles-ist-gut-…nix-ist-zu-tun…OOOOMMMM“..
…. sondern dass – „JETZT-erst-recht“ – die Bereitschaft und Fähigkeit wächst, wirklich zu differenzieren…DAS EINE in all seinen Details zu betrachten und zu erforschen…immer wieder und wieder erkennend: ICH BIN DAS…„Hier“ wie „Dort“…„Innen“ wie „Außen“…stets und ausschließlich SICH SELBST findend…und erkennend:
ES IST GUT.
„Und Gott nannte das Trockene Erde und die Sammlung der Wasser nannte er Meer (=Differenzierung, Unterscheidung auf der Ebene der scheinbaren Getrenntheit des EINEN) und Gott sah, dass es gut war, (=Erkenntnis der GÜTE dessen WAS IST = des GANZEN mit all seinen scheinbar getrenntnen „Teilen“) 1.Mose, Kap.1, Vers 10″
Dabei steht der Grad der EINHEITS-BEWUSSTHEIT stets in direktem Verhältnis dazu, wie klar „gesehen“, wie umfassend „verstanden“, wie tief „durch-schaut“ werden kann…
Denn DAS, WAS IST „offenbart“ sich uns stets in dem Maße, ES „erklärt“ sich uns, „zeigt“ sich uns…und lässt uns „durch-es-hindurch-schauen“, in dem wir nicht „gegen“ ES sind…sondern in EINHEIT damit…
ES (er)KLÄRT SICH von/m SELBST
Insofern jedoch noch von einer (unbewussten) Trennungs-Bewusstheit heraus „geschaut“ wird…in dem Maße in dem es noch die (unbewusste) Annahme einer grundsätzlichen Trennung zwischen „Gut/Böse“, „Richtig/Falsch“, „Ich/Du“, „Innen/Außen“, „Himmel/Hölle“ etc. gibt…in dem Maße, in dem noch (unbewusst) geglaubt wird, dass es in dem EINEN überhaupt irgend etwas geben könnte, dass „weniger dazugehört“, „weniger da-sein sollte“, „weniger göttlich“ ist, als irgend etwas anderes…in dem Maße wird mit getrübtem, gleichsam „gespaltenen“ Blick gesehen…
…die sprichwörtliche, ebenso aus der Bibel stammende Metapher des „Splitters-im-Auge“ (Matth. 7) bringt hierzu ein treffendes Bild…dieser „Splitter“ trübt jedoch nicht nur den Blick…er „zerschneidet“ und „trennt“ Alles und Jedes…er schmerzt und verletzt…den, der schaut und das, was als „getrennt“ gesehen wird…“Innen“ wie „Außen“…
DU BIST die EINHEIT aller „Unterschiede“
Wenn jedoch aus der Bewusstheit der EINHEIT heraus geschaut wird, geht es – wie bereits verdeutlicht – nicht um ein unterschiedsloses Sehen…nicht um eine Vereinheitlichung und Gleich-Machung all der vielseitigen und vielschichtigen Aspekte des EINEN…sondern eben vielmehr um eine ungetrübte Klarheit im Erkennen:
Dieser oder jener Aspekt des EINEN erscheint „Dort“ womöglich stärker als „Hier“…und doch ist DAS, was ES ist, stets DA…
…und DA – BIN ICH…
Konkret bedeutet das: bestimmte Mensch-Seins-Aspekte erscheinen mir „dort“…da, wo scheinbar „mein Vater /Meine Mutter“ ist…im (scheinbaren) „Außen“, durch ein „Du“… (selbst dann, wenn dieses (scheinbare) „Außen“ innerhalb des Geistes, also z.B. in der Vorstellung oder Erinnerung liegt, wird es (noch) als „Nicht-Ich“ erlebt…)
…und schon/zugleich erkenne ich, spüre ich, erlebe ich:
dieser Aspekt des Mensch-Seins ist zutiefst DA…er IST, er „WIRKT“ – „Hier“ wie „Dort“, „Innen“ wie „Außen“ etc.etc.etc…
…und ist mit vielen, vielen weiteren Aspekten („Farbschattierungen“) des EINEN, das ICH BIN verbunden…erinnert mich daran…führt mich dahin…in die unentdeckten „Ecken“ meiner SELBST…in denen ungeliebte und „unerlöste Energie-Wesen“ darauf warten, endlich erkannt zu werden…als Ausdrucksformen des EINEN, das DU BIST…
EINHEIT ist „Er-Lösung“…
Es geht bei diesem Prozess der wahrhaftigen SELBST-Erkenntnis also nicht darum ein scheinbar nicht zugehöriges „Gefühl“ quasi „zurück-zu-geben“, als vielmehr darum WAHRES, bewusstes und klares MIT-GEFÜHL (= EINS-SEIN) zu entwickeln…mit dem „Leid“ das HIER ist…„Innen“ wie „Außen“…
(…wobei sich „Leid“ nicht nur auf scheinbar „unangenehme“ Erfahrungen bezieht (!!!) sondern im Prinzip ALLES meint, was uns auf der Mensch-Ebene unseres SEINs GEGEBEN(!!!) ist…da wir auf der Mensch-Ebene unseres SEINs eben nicht „die Macher/Verursacher“ sondern „Er-Leidenden“ bzw. „Empfänger“ all dessen sind, was ist…)
„Er-Lösung“ ist niemals das Resultat einer (scheinbaren) Trennung von bestimmten WESENs-Aspekten…sondern basiert stets auf der Erkenntnis, dass ALLES zu dem EINEN gehört, das ICH BIN…und der Bereitschaft, mich DEM bewusst und bejahend zuzuwenden…DAMIT zu SEIN…
ALL-EIN dieses „Mit-SEIN“…dieses EINS-SEINs-MIT-…führt alle – (scheinbar) „hellen“ und „dunklen“, (scheinbar) „eigenen“ und „fremden“ – Aspekte Deines/des unbegrenzten SEINs in die LIEBE, die DU BIST.
ALLES:LIEBE
EVA
PS.:…noch mehr zum Thema:
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