Über die Suche nach dem SELBST… (1. Teil)

„Liebe Eva! Ich bin eigentlich schon immer auf der Suche, aber wonach eigentlich? Nach dem Kern, der Wahrheit, nach mir, dem was ich im Innersten bin…!?… aber diese Suche scheint endlos, ein Kreis…!? Wo kann ich hinschauen, wohin kann ich mich wenden…wohl nach Innen (beim Meditieren o.ä.)…aber da ist einfach nichts oder es kommt Unruhe/Angst auf…!? Kannst Du etwas dazu schreiben…!?“

 

Du schreibst: „Ich bin eigentlich schon immer auf der Suche…“

Zuallererst:
Ich möchte Deine Selbst-Beobachtung bestätigen, Dich sogar dazu beglückwünschen…! Was Du hier als Deine Selbst-Wahrnehmung beschreibst zeigt mir, dass Du schon bewusste(- und das ist nicht selbstverständlich!) Erfahrung damit hast, was „Mensch-SEIN“ bedeutet…

„Mensch“ das ist ein (ganzer) Teil des GANZEN, das DU BIST…
„Mensch“, das ist die Ebene Deiner SELBST, auf der das das „Ich“ existiert…
…scheinbar getrennt vom „Du“, scheinbar getrennt von Gott…
…und auf dieser Ebene der „Teil-Ganzen*“ ist mensch AN SICH ein SUCHENDER…ein SICH-SUCHENDER…solange bis mensch sich in seiner GANZHEIT erkennt.

Die Frage, die in Deinem Schreiben anklingt: „Wonach suche ich..!?…nach dem Kern, der Wahrheit, dem Innersten…!?“…auch darin zeigt sich bereits eine tiefe Erfahrung dessen, worauf sich die Suche des Menschen (tatsächlich sogar alle „Suchen“ des Menschen) letztlich richtet…!

Denn:

ES – das was eigentlich gesucht wird, hat keine Form, keinen letztendlich gültigen Namen, keine Definition…wenn dem nämlich so wäre hieße das auch:  ES wäre fassbar, greifbar, überschaubar und begrenzt…
( „definieren“ – lateinisch „definitio“ : „Abgrenzung“, aus de- „(von etw.) herab/ weg“ und finis „Grenze“)

Aber selbst dann, wenn mensch auf der Ebene der Form sehr wohl „fündig“ wird (oder es zu sein meint)…er wird sich früher oder später auf den Weg machen, die Grenzen des Gefundenen zu transzendieren…

…und WEITER suchen („weiter“ in jeglicher Hinsicht: „weiter“ in der scheinbaren Raumzeit/ im scheinbaren Zeitraum – mit erweitertem Bewusstsein, in sich erweitert etc…)

Du fragst (ein wenig rhetorisch!?): „Wo kann ich hinschauen…!? Wohin kann ich mich wenden…!“…nach „Innen“!?

…das klingt als hättest Du die Antwort ja bereits…

Doch: wo beginnt dieses „Innen“, wo endet es…!?…DAS ist KEINE rhetorische Frage: Erforsche es!

DU BIST: DAS WAS IST…innen wie außen…“dorthin“ kannst Du Dich wenden – in jedem Moment…Dich dem ZU-wenden, WAS IST…

Und zwar von „dort aus“, wo Du Dich selbst JETZT wahrnimmst…in welcher „Gestalt“ in welchem „Zustand“ auch immer DU gerade erscheinst…
Was auch immer auftaucht: ES will von Dir als DU SELBST erkannt werden…das Nichts, die Leere,  die wie auch immer geartete Angst oder Verzweiflung…die Ödnis, Langeweile oder Dumpfheit…und natürlich ebenso das Gegenteil all dessen!

…DAS ist „der Weg zum SELBST“…

* s.a. „Holon“

 

(Fortsetzung folgt)

 

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