„Liebe Eva! Bedeutet „bedingungslose Liebe“ nicht auch, dass ich meinen Partner nicht festhalten, an mich binden, bzw. “Treue” von ihm verlangen kann…!?…“
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Bereits im 1. Teil dieses F&A-Briefes habe ich erwähnt, dass es sich hier um eine Frage handelt, die vor allem „spirituell“ interessierte Menschen häufig enorm beschäftigt…
Das Konzept(!) der „bedingunslosen Liebe“, bei der selbige gleichsam als „Ziel“ der eigenen „spirituellen Entwicklung“ betrachtet wird, ist weit verbreitet…und damit auch die zahlreichen – mitunter recht rigiden – Vorstellungen darüber, wie selbiges erreicht werden könnte…
Dann scheint es, als hätte mensch eigentlich schon ganz genau verstanden, „worum-es-geht“, was es zu „üben“ gilt…welche „Aufgaben“ nun zu bewältigen, welche „Ego“-Aspekte zu überwinden wären…und manövriert sich damit gewissermaßen unmittelbar in Einsichts-„Sackgassen“, also Bereiche, in denen das scheinbare „Wissen“ dazu führt, dass wahrhaftige Einsicht vorübergehend „Pause“ macht… 😉
Beim Verfolgen des „Bedingungslose-Liebe-Ideals“ ist die oben formulierte Frage nach dem Verhältnis von „bedingungsloser Liebe“ und (sexueller) Treue natürlich besonders virulent…
…und: Ja, es scheint, als ginge es darum, dem/der Anderen Freiraum und Akzeptanz zu geben…nicht an ihm/ihr festzuhalten oder gar zu zerren,…nichts zu verlangen…sich bloß zu verschenken…etc…etc…
…so und so ähnlich wird das Verhalten(!) beschrieben, was mensch sich als „bedingungslose Liebe“ vorstellt…
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Ich möchte Dich aber fragen:
WO BEGINNT “bedingungslose” LIEBE denn…!?
WO hat SIE ihren “Ursprung”…?…
WO findet SIE – wenn überhaupt – eigentlich statt…!?
Du “weißt” die Antwort wahrscheinlich bereits…Du hast unzählige Male davon gehört, gelesen…mitunter ahnst oder spürst Du sogar schon längst:
ES BEGINNT „dort“, WO DU BIST – IN DIR – DURCH DICH…
…und wenn nicht HIER-JETZT, dann nirgendwo…!!!
LIEBE findet nicht durch ein bestimmtes Verhalten statt…!…SIE beginnt nicht bei Deinem “Umgang” mit Deinem Partner, SIE entspringt nicht aus der Begegnung mit dem scheinbaren „Du“…!!!
LIEBE entsteht nicht erst “zwischen” Dir und dem scheinbar Anderen…!…sie zeigt sich nicht darin, dass Du alles “annimmst”, “lieb” bist oder im scheinbaren “Außen” scheinbar “Gutes” tust…!!!
ALLES, was auf den scheinbar “äußeren” Ebenen Deines SEINs stattfindet ist bereits FOLGE…ist SCHÖPFUNG…Gegebenes…Geschaffenes…und als solches nicht „Ursache“ oder „Grund“ der LIEBE
Dieses Geschaffene/Gegebene (Verhaltens-, Erfahrungs-, Wahrnehmungs-Form) entspringt vielmehr selbst der LIEBE…!…entweder aus einer unmittelbaren Verankerung in DEM WAS DU BIST (=LIEBE) oder „gebrochen“ durch eine Identifikation mit etwas davon Abweichendem (…immer dann, wenn Idealen, Konzepten, Konditioniereungen, Glaubenssystemen mehr „gefolgt“ wird, als DEM WAS IST ..)…
…AUF und DURCH und DANK Deines „bedingten“ Mensch-SEINs…
Die „Verankerung“ in DEM, WAS DU BIST (=LIEBE) geschieht also gerade NICHT dadurch, dass Du auf der Ebene Deines Mensch-SEINs versuchst „bedingungslos“ zu sein (= zu „lieben“)…!!!
Auf der Ebene des Mensch-SEINS geht es vielmehr darum, ganz EINS mit der eigenen Bedigtheit zu SEIN…!!…SIE – diese bedingte, menschliche Form – in all Ihren zahllosen Rollen und Aspekten – GANZ „einfach“ zu SEIN…mit ihr EINS zu SEIN ist gleichbedeutend damit, zu „lieben“…
Denn „Ja“: Du bist ein sogenanntes “spirituelles” Wesen, das “menschliche” Erfahrung machen und dabei die Bewusstheit über seine höheren und höchsten Seins-Ebenen (wieder-)entdecken will…
Diese “Heimkehr” ins Paradis vollzieht sich aber eben nicht dadurch, dass Du Dein “Mensch”-Sein – in all seinen “Rollen” und „Positionen” – quasi von “oben-herab” und somit distanziert betrachtest…sondern vielmehr darin, dass Du gleichsam es “von-oben-bis-unten” LIEBST…was widerum bedeutet: ES BIST – EINS mit ihm wirst – auf allen seinen Ebenen…mit all seinen Aspekten…EINS mit DEM, was Du IN WAHRHEIT ohnehin schon bist…
…also EINS mit dem „Unbedeutenden“, “Kleinlichen”, “Peinlichen”, “Unerleuchteten”…EINS mit dem „Engen“, „Unvollkommenen“, „Vergänglichen“, „Verletzlichen“, „Verderblichen“…EINS mit dem unendlich aufgeregten Durcheinander in welchem das Leben sich lebt…
Und das heißt nicht zuletzt: EINS mit der jeweiligen “Rolle” in die das GANZE Dich stellt…EINS mit der „Position“, die Dir auf der Ebene Deines Mensch-SEINs gegeben ist…EINS mit dem “Spiel-der-Kräfte“…EINS mit dem Auf- und Ab- der energetischen Ströme dieses unendlich komplexen Wunders: (Mensch-)SEIN
Diese EINHEIT/LIEBE mit dem/zu dem/durch das (Mensch-)SEIN ist freilich nicht „blind“…sie will/kann nicht unbewusst bleiben…sie erschließt sich vielmehr aus (SELBST)-Erkenntnis, die auf lebendiger KörperGeist-Erfahrung basiert…
WIE also IST ES, DIESER Mensch zu sein…HIER-JETZT…!?
…was wird an dieser „Position“ erlebt, in die das EINE LEBEN Dich gestellt hat..!?
…was wird durch diese „Rolle“ erfahren…worauf fällt aus dieser „Perspektive“ der Blick…!?
Wie auch immer das EINE LEBEN durch Dich lebt, SICH SELBST durch Dich erfährt…ES – und somit DEINE „Position“ – entspricht immer der „Ordnung-der-Dinge“…den „Gesetzmäßigkeiten“ des jeweiligen Kontextes…den Bedingungen der jeweiligen „Beziehung“…etc…etc…
In jeglichem dieser unterschiedlichen Erfahrungsräume geht es darum, die jeweils damit verbundenen „Rollen“, „Positionen“ und „Perspektiven“ in all ihrer (scheinbaren) Widersprüchlichkeit und Vielfältigkeit zu erfahren…und letztlich EINS mit Ihnen zu SEIN…EINS MIT DEM WAS IST…
….und um noch einmal auf den Kontext Deiner Frage zurück zu kommen:
DAS WAS IST schließt „Begeheren“, „Eifersucht“, „Festhalten-Wollen“ etc…keineswegs aus…!
Wenn auf der menschlichen Ebene Deines SEINs z.B. der Erfahrungsraum „sexuelle Begegnung/Beziehung“ erfahren und erforscht werden will, dann kommst Du nicht umhin, ALLE damit verbundenen bzw. darin enthaltenen Aspekte auch zu erleben und als ICH (bin…) zu erkennen…
Im beispielgebenden Erfahrungsraum „sexuelle Begegnung/Beziehung“ herrschen nun eben auch die Prinzipien und die Gesetzmäßigkeiten des Begehrens und somit kann das „Projekt“ der sexuellen „sexuelle Begegnung/Beziehung“ auch nur im Zusammenhang mit deisen Bedingungen verwirklicht werden…!
Für jegliche Form der Erfahrung…und somit auch für jegliche Form eines zwischenmenschlichen „Beziehugs-Projekts“ gelten vielfältige Prämissen und komplexe Gesetzmäßigkeiten, die demnach auch die Rollen und Perspektiven der „Projektteilnehmer“ bestimmen (obwohl diese natürlich zugleich in permanentem Wandel sind, werden sie doch vom Kontext definiert!)…!
…in LIEBE mit der „Rolle“, die Dir GEGEBEN ist…
Sogenannte „Freundschaft“, „Liebschaft“, „Partnerschaft“, „Elternschaft“, „Kollegenschaft“ etc…all diese Phänomene können nur erscheinen…all diese Erfahrungen können nur „gemacht“ werden, wenn bestimmte Bedingungen „eingehalten“ werden…, gewisse Gesetzmäßigkeiten herrschen…
NATÜRLICH geht es dabei stets darum, Dich SELBST innerhalb dieser Gesetzmäßigkeiten zu erfahren…Deine, Dir gegebene Rolle – in ihrer ewigen Wandelbarkeit – „anzunehmen“…ganz EINS mit ihr zu werden und zu erkennen, das DAS, was gerade durch Dich erlebt, gefühlt, gedacht und v.a. GEWOLLT wird…stets von dem EINEN LEBEN kommt, das Dich lebt…!
Und/Aber: Die lebendige Erforschung des jeweiligen Erfahrungsraumes schließt seine Hinterfrageung nicht aus…!…immer wieder geht es auch darum scheinbare „Regeln“ zu brechen, „Grenzen“ zu sprengen, Rahmenbedingungen neu zu setzen und Gesetzmäßigkeiten zu reformulieren…!!!
Aber/Und: Diese Neu-Gestaltung der Strukturen, die Reformulierung der „Gesetze“ und Adaption der Bedingungen (z.B. im Falle „alternativer“ Beziehungsformen, Poly-Amorie etc.) ist nicht mit der Verwirklichung von „bedingungsloser Liebe“ gleichzusetzen…!…Es ist und bleibt eben das, was es ist: die Gestaltung einer scheinbar „neuen“ Ordnung, das Verfolgen einer scheinbar „anderen“ Moral, das Einhalten scheinbar „freierer“ Regeln…
Bei alldem gilt jedoch: auch wenn das Verfolgen eines bestimmten Ideals und die Reformulierung der Gesetze „bedingungslose“ Liebe nicht „schaffen“ kann…letztlich ist und bleibt SIE stets Ausgangspunkt, Basis und Ziel des GANZEN „Spiels“...und somit läuft ES im „Endeffekt“ ganz „natürlich“ auf die „Heimkehr“ in die EINE LIEBE hinaus…
[[[…aber – nochmal, zur abschließenden Wiederholung 😉 – …: NICHT auf der Ebene, auf der das „Spiel“ der Kräfte und Gegensätze gespielt, erfahren, erkannt werden will…HIER-JETZT geht ES (der LIEBE) gerade darum, sich SO zu erfahren… 😉 ]]]
ALLES:LIEBE
EVA
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