Wenn Spaltung unendlich schmerzt…über das Phänomen „Autismus“…Teil 2

Ich werde oft gefragt: „…was hat es eigentlich mit „Autismus“ auf sich…?“…(Teil 2 eines F&A-Beitrags)

HIER findest Du Teil 1 dieses Beitrags…

Im ersten Teil wurde u.a. darauf hingewiesen, dass eine sogenannte „autistische“ Ausgangsposition mit einer Abkehr von den Ebenen der illusionären Wirklichkeit einhergeht.

In dem Maße, in dem die Ebenen der „Erscheinungs-Welt“ vermieden werden wollen, muss nun auch jeder (zwangsläufige) Kontakt mit der scheinhaften, aber doch als WIRKLICH erlebten Trennung als schmerzhaft erlebt werden…sowohl im sogenannten „Inneren“ (beispielsweise durch Widersprüche bzw. Spaltungen im Emotional- oder Mentalkörper) als auch im sogenannten „Außen“.

Schon das bloße „Hallo!“  dass als Ausdruck des „vorgespiegelten“ Außen an die sogenannte „autistische“ Person herantritt, führt in diesem Sinne dazu, dass das Selbst „aus sich heraus gezogen wird“ und kann dabei wie ein Faustschlag – oder besser noch: eine „Zerreißung“ empfunden werden…

Hinzu kommt, dass sogenannte „Autisten“ stark mit dem (z.T. unbewussten) „Wissen“ um die letztgültige EINHEIT des scheinbaren „Innen“ und scheinbaren „Außen“ verbunden sind…dieses „Wissen“ um die EINHEIT stellt sich aber selten als eindeutig erfahr- bzw. gar beweisbar dar oder wird gar von der „äußeren“ Wirklichkeit bestätigt. Das hat zur Folge, dass die eigene Wahrheit der EINHEIT auch vom sog. „autistisch“ veranlagten Menschen immer mehr in den Hintergrund der Bewusstheit verdrängt wird.

Aus dem tiefen, wahrhaftigen, größtenteils aber verdrängten und unbewussten Erleben, dass die Trennung zwischen „Innen“ und „Außen“ an sich NICHT besteht…und dem konkreten Schmerz angesichts der scheinbar doch so „wirklichen“ Spaltung resultiert eine fundamentale Verwirrung bzw. Zerrissenheit, die für „nicht-autistisch“ veranlagte Menschen zum Teil unvorstellbar bleibt.

Hochfunktionale Autisten müssen daher auf allen Ebenen bewusst und willentlich erlernen, was es heißt, auf der „Bühne der Trennungsbewusstheit“ mitzuspielen, sich als „Ich“ getrennt vom Du zu fühlen, „ich-haft“ zu denken, Position zu beziehen… sich dementsprechend „getrennt“ zu verhalten und auszudrücken…

UND sie dürfen zugleich erkennen, dass ihr tieferes „Wissen“ um die EINHEIT durchaus auf WAHRHEIT beruht – und letztlich KEINEN Widerspruch zu einem Leben auf der „Bühne der Trennungs-Illusion“ darstellt!

(Mensch-)SEIN lernen…

Dieses Thema ist sehr komplex, ich habe es wortwörtlich lebenslang erforscht und möchte hier nicht allzu sehr ins Detail gehen, was mir jedoch – gerade in Hinblick auf meine Arbeit wesentlich ist, ist einfach und wie folgt:

Obwohl „nicht-autistische“ Menschen sich gleichsam „automatisch“ und unbewusst mit einer bestimmten, wenn auch differenzierten „Ich-Idee“ identifizieren, diese ausdrücken, verfestigen, verteidigen und entfalten, stehen alle Menschen letztlich doch vor ein und derselben Aufgabe: zu entdecken, was es heißt, GANZ (Mensch) zu SEIN – in EINHEIT mit ALLEM, was dieses SEIN ausmacht.

ES IST nur EIN Mensch…!...

Hinsichtlich des Abenteuers unseres (Mensch-)SEINs unterscheiden wir uns IN WAHRHEIT in keinster Weise voneinander.

Tatsächlich gibt es nur EIN Mensch-SEIN, dass in Dir, in mir in jedem existentiell das SELBE ist. Jene Ebenen des „Innen-Oben“, auf denen „Autisten“ „zu Hause“ sind, weil sie sich ganz selbstverständlich mit diesen SEINs-Bereichen identifizieren, unterscheidet sie natürlich(!) ganz und gar nicht von anderen Menschen, die sich stärker mit Bereichen des „Aussen-Unten“ (z.B. mit ihrem Körper, ihren Ich-Konzepten oder ihren Handlungen) identifizieren….denn beide „Ebenen“ sind EINS in DIR/MIR/ALLEN.

Niemand IST an sich durch einen bestimmten Identifikationspunkt definiert...niemand „hat“ mehr oder weniger eines bestimmten SEINs-Aspektes in sich  –  Alles ist in Allen…ein jeder ist „nur“ dieses GANZE (Mensch-)SEIN!

Das heißt natürlich nicht, dass sich die jeweils wahrnehmbaren FORMEN gleichen würden…keineswegs…!…eine jede ist in ihrer Gestalt absolut einzigartig, unvergleichlich, unterschieden und in ihrem Gehalt doch das EINE SELBE wie all die anderen…

…auf unzähligen Wegen…

Je nachdem, wo das ICH BIN im Möglichkeitsspektrum des EINEN SEINs „landet“, je nachdem wozu das EINE entscheidet, ICH zu sagen, entsteht eine entsprechende „Persönlichkeitsstruktur“, d.h.  eine – in sich wiederum komplex zusammengesetzte – „Ich-Idee“ (=Ego).

Diese Ich-Idee ist der vorübergehende Ausgangspunkt(!) unserer „Rück-Erinnerungs-Reise“ zu unserem ganzen, wahren SELBST, das von keiner „Ich“-Idee eingeschränkt wird, sondern in dem alle Identifikationsmöglichkeiten und somit alle „Ich-Ideen“ enthalten sind: das EINE (Mensch-)SEIN.

…UNVERGLEICHBAR…!

Kurz, einfach und umso wesentlicher lässt es sich so ausdrücken:

Wir alle gehen auf unserem Weg in die ALL-EINHEIT von verschiedenen Identifikationspunkten aus: das „Innen-Oben“ ist dabei weder eine schlechtere noch bessere Ausgagsbasis als das „Außen-Unten“ – nur die Routen sehen natürlich entsprechend unterschiedlich aus – und da jeder Mensch einen einzigartigen „Startpunkt“ hat, gilt das demnach auch für ALLE Menschen! (Gruppen-, Schichten-, Szenen-, Rassen-, Klassen- oder Religions-Zugehörigkeit verschleiern in diesem Sinne nur die Unvergleichlichkeit unseres Entfaltungsweges.)

In jedem Fall ist eine allgemein gültige Richtlinie, ein Vergleich unseres „Entwicklungs-Fortschritts“ oder eine dauerhaft relevante Beurteilung jeglicher  –  wie auch immer gearteter!  –  Erfahrung schlichtweg unmöglich!

Kategorien wie die des „Autismus“ sind vor diesem Hintergrund völlig obsolet und besitzen keinerlei Aussagekraft über das eigentliche Wesen eines Menschen. Sie geben vor, das So-Sein eines Menschen zu beschreiben, beziehen sich aber tatsächlich nur auf vorübergehende(!), letztlich flüchtige Identifikationsbereiche des Bewusstseins, das durch den jeweiligen Menschen zum Ausdruck kommt – in welcher gegenwärtigen Form auch immer.

Der Mensch in seinem Wesen IST jedoch NICHT mit dem momentanen Identifikationsbereich seines SEINs gleichzusetzen!

Er/Sie ist niemals auf die Form reduzierbar, in der sich das Leben durch ihn/sie ausdrückt…mag sie auch auf einer noch so subtilen, intimen, komplexen oder „persönlichen“ Ebene erscheinen!…sein/ihr Wesen ist das LEBEN SELBST.

Aus einer äußeren, begrenzten und damit völlig inkompetenten Perspektive kann man die einzigartigen Erscheinungsformen dieses Lebens als „autistisch/nicht-autistisch“, „sensibel/un-sensibel“, „begabt/un-begabt“, „behindert/nicht-behindert“, „bewusst/unbewusst“ oder auch „erleuchtet/un-erleuchtet“ kategorisieren und wird auf diese Weise doch nie erfassen, welch unendlich vielschichtiger, vollkommener Prozess gerade in diesem Moment von statten geht:

HIER-JETZT in DIR, in MIR, in diesem EINEN LEBEN.

ALLES:LIEBE

EVA

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Hier findest Du einen weiteren Beitrag zum Thema…

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